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Egoist

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AiriKanda's avatar
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Literature Text

Egoist,
die Welt gehört dir.
Verschlingst sie schier
mit unzähmbarer Gier.

Regierst sie schnell,
bestimmt und laut.
Nicht einer,
der dir je misstraut.

Regierst sie hart.
Die Puppen tanzen.
Träume zerstören,
um Falsche zu pflanzen.

Egoist,
hältst die Fäden in der Hand.
Nimmst dir Sklaven
und ein ganzes Land.

An andre denken
fällt dir nicht ein.
Warum auch?
Dein Gewissen ist rein.

Egoist,
die Welt gehört dir.
Verschlingst sie schier
mit unzähmbarer Gier.

Bis nichts mehr bleibt.
Nicht einmal dir.


Egoist © Maja Vallazza
Hallo allerseits, wie geht's? Hier also nun mein drittes Gedicht hier auf Deviantart, das sich mit der menschlichen Psyche und ihren Auswirkungen auf andere auseinandersetzt.

Prinzipiell handelt dieser Text von dem Egoisten, der in jedem einzelnen von uns steckt und soll zeigen, welche Macht dieser auf uns selbst ausüben kann. Dass ich diese Form der menschlichen Dominanz jedoch keineswegs schätze und daher stark kritisieren möchte, liegt hoffentlich auf der Hand. Nichts finde ich bedenklicher als unsere Rücksichtslosigkeit, mit welcher wir uns auf Kosten anderer das Leben erleichtern. Aber was sagt ihr dazu? Was meint ihr zu dem Thema? Findet ihr das Gedicht überzeugend oder eher nicht? Bitte schreibt mir einen Kommentar! :heart:


Egoist © Maja Vallazza

:iconstop1plz::iconstop2plz::iconstop3plz::iconstop4plz:
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Tutziputz's avatar
Bemerkenswert finde ich den veränderten Reimrythmus in der sich refrainartig wiederholenden ersten und letzten Strophe (bzw. vorletzten Strophe, wenn man die allerletzten 2 Zeilen als eigene Strophen ansehen würde - wobei ich sie ob des gleichen Reimes eher als Ergänzung zu der darüberstehenden Strophe sehen würde).

Was mich allerdings am meisten interessieren würde, ist die Frage, ob dieses Gedicht in gewisser Weise das Gegenstück zum "Puppenspiel" ist?

Und zwar dergestalt, das es dieselben Personen/Szenen beschreibt, nur im Puppenspiel aus der Perspektive der "Puppe", hier hingegen mit Blick auf dem Egoisten (= Puppenspieler). Zwar gibt es in diesem Gedicht keine spezielle "Puppe", die einen eindeutigen Rückbezug zum Puppenspiel herstellen würde, aber aus Sicht des Egoisten war diese eine "Puppe" ja auch nur eine der vielen "tanzenden Puppen" mit "zerstörten Träumen". Nichts besonderes ... nur eine von vielen ...